pfirsich

Schulungsmaterial des

"Landesverband Sachsen der Kleingärtner" e.V.


Pfirsichbaum richtig schneiden


Der Pfirsichbaum gehört zu den beliebtesten, aber auch anspruchsvollsten Obstgehölzen. Damit er gleichmäßig hohe Erträge liefert, müssen Sie ihn jedes Frühjahr zurückschneiden.


Blühender Pfirsichbaum


Der Pfirsichbaum (Prunus persica) trägt seine Früchte wie die Sauerkirsche am einjährigen Holz – also an den Trieben, die im Vorjahr entstanden sind.

Jeder Langtrieb fruchtet nur einmal. Im dritten Jahr bildet er keine Blütenknospen mehr und trägt auch kaum noch Blätter. Damit der Pfirsichbaum fruchtbar bleibt und Jahr für Jahr viele Pfirsiche liefert, ist ein konsequenter jährlicher Rückschnitt äußerst wichtig.

Lässt man die Pflanze ohne Schnitt wachsen, werden die Fruchttriebe mit der

Zeit immer kürzer und die Pfirsiche bilden sich nur noch im äußeren Bereich der Baumkrone.

Damit der Pfirsichbaum fruchtbar bleibt, gilt es, die Balance zwischen alten und neuen Trieben zu halten. Entfernen Sie daher gleich nach der Ernte oder im Frühjahr kurz vor der Blüte mindestens drei Viertel der Triebe, die im Vorjahr Früchte getragen haben. Die Übrigen sollten Sie auf drei Knospen einkürzen,

damit sie neue Fruchttriebe fürs nächste Jahr bilden können. Achten Sie darauf, dass die Krone durch den Rückschnitt möglichst gleichmäßig ausgelichtet wird.



Wahre und falsche Fruchttriebe


Eine Besonderheit beim Pfirsich sind die sogenannten wahren und falschen Fruchttriebe. Wahre Fruchttriebe erkennen Sie daran, dass ihre rundlichen Blütenknospen jeweils mit ein bis zwei flacheren, spitzen Blattknospen kombiniert sind. Diese Blütenknospen bilden Früchte und müssen daher erhalten bleiben. Im letzten Abschnitt trägt ein wahrer Fruchttrieb in der Regel nur noch Blattknospen; dieser Teil kann entfernt werden. Falsche Fruchttriebe besitzen irritierenderweise ebenfalls rundliche Blütenknospen. Diese werden aber anders

als bei den wahren Fruchttrieben nicht von Blattknospen flankiert. Die falschen Fruchttriebe bilden zwar zunächst Früchte, werfen diese aber im Jahresverlauf ab, weil die kleinen Pfirsiche von den wenigen Blättern nicht ausreichend ernährt werden können. Schneiden Sie falsche Fruchttriebe daher ganz ab oder kürzen Sie sie auf kurze Stummel mit je einer oder zwei Blattknospen ein – im Jahresverlauf entstehen daraus mit etwas Glück wahre Fruchttriebe, die im nächsten Jahr Pfirsiche tragen. Eine dritte Triebart sind die kurzen sogenannten Buketttriebe. Sie tragen ebenfalls fruchtbare Knospen und werden deshalb nicht geschnitten.


Neben den Blütentrieben gibt es auch sogenannte Holztriebe, die weder blühen noch fruchten. Sofern sie nicht für den Kronenaufbau benötigt werden, sollten Sie diese Triebe ganz entfernen oder auf zwei Augen einkürzen, damit sie neue Fruchttriebe bilden können. Tipp: Wenn Sie Schwierigkeiten haben, die verschiedenen Knospenarten zu unterscheiden, warten Sie mit dem Schnitt einfach, bis sich die ersten Blütenknospen öffnen.