Der richtige Pflanzschnitt bei Obstbäumen
Mit dem Pflanzschnitt legen Sie die grundsätzliche Kronengestalt fest.
Neben dem Mitteltrieb belässt man in der Regel drei seitliche Leitäste, bei günstiger Aststellung auch vier (siehe Abbildungen).
a)
Beim Pflanzschnitt werden nach Auswahl des Mitteltriebes und dreier günstig stehender Leittriebe (also gleichmäßig in Höhe und Himmelsrichtung verteilt) alle anderen Triebe auf Astring entfernt.
b)
Beim Rückschnitt der Leittriebe muss darauf geachtet werden, dass die Endknospen nach außen stehen. Man wird etwa die halbe Trieblänge abschneiden. Um später eine flache Krone zu erhalten, darf der Mitteltrieb höchstens 10 cm über die Seitentriebe hinausragen.
c)
Falscher Pflanzschnitt: zu viele Leitäste und zu langer Mitteltrieb.
Wie wird ein junger Obstbaum richtig gepflanzt ?
Die Bäume sind in einem ausreichenden Abstand zu pflanzen: Apfel, Birne mit 9 – 12 m, Süßkirschen und Walnüsse 11 – 13 m und Zwetschgen 6 – 8 m.
Das Pflanzloch sollte einen Durchmesser von ca. 0,80 m aufweisen. Die Erde wird dabei mindestens eine Spatentiefe ausgehoben und der Unterboden im Pflanzloch eine weitere Spatentiefe gelockert.
Die Enden der stärkeren Wurzeltriebe sollten kurz angeschnitten werden. Geknickte oder abgefaulte Wurzeln schneidet man vor dem Einpflanzen so weit zurück, bis das Wurzelinnere weiß erscheint.
Beim Verfüllen den Baum im Pflanzloch rütteln, um Hohlräume im Wurzelraum zu vermeiden. Nach der Pflanzung soll die Veredlungsstelle ca. 10 cm über dem Boden liegen. Wir empfehlen die Zugabe von ca. 20 l Mutterboden, so dass ein kleiner Pflanzhügel entsteht, der gewährleistet, dass auch nach der Bodensetzung der Wurzelbereich im gut durchlüfteten Bodenhorizont verbleibt.
Der Pfahl ist an der Westseite (Hauptwindrichtung) einzuschlagen. Die Anbindung erfolgt mit einem Kokosstrick (fester Steg zwischen Baum und Pfahl).
Als Verdunstungsschutz ist nach der Pflanzung eine Baumscheibe mit einer ca. 8 cm dicken Mulchschicht herzustellen (Holzhäcksel, Stroh – kein Rindenmulch!).
Wichtig: Die Baumscheibe ist die ersten 6 Jahre durch Hacken und Nachmulchen freizuhalten. Erfahrungen zeigen, dass mit dieser Offenhaltung ein deutlich bessere Triebentwicklung stattfindet.
Nach der Pflanzung ist der Baum bei jeder Witterung ausgiebig zu wässern und einzuschlämmen (ca. 10 – 20 l) – selbst bei Regen!
In der Anlage 1 der Rahmenkleingartenordnung der
Landeshauptstadt Dresden werden die Pflanzabstände und Grenzabstände für Obstgehölze verbindlich festgelegt.
Bitte beachten, dass auf Grund der Wuchshöhe eines Süsskirschbaumes nur die Verwendung eines Jungbaumes
auf einer festgelegten Unterlage (das ist das Stück Baum unter der Veredlungsstelle) verwendet werden darf.
Die Anlage 1 gibt es HIER zum herunterladen.
Die erlaubte Unterlage GiSelA 5 für Süsskirschen:
GiSelA 5 wird als schwach wachsender Standard (etwa 50 % schwächer als andere übliche Unterlagen) angesehen.
Wuchs:
Schwacher Wuchs
Der Baum erreicht nur 1/3 bis 1/2 des Kronenvolumens von Bäumen auf F12/1
Eine Begrenzung auf 3-4m Höhe ist problemlos möglich
Keine Wurzelschosser
Gute Standfestigkeit
Ertrag:
Frühe Erträge (Ab dem 2. Standjahr)
Jährliche hohe Erträge
Anpassung:
geeignet für viele verschiedene Böden und Klimabedingungen
Toleranz gegen die wichtigsten Kirschenviren
Gute Baumgesundheit für die gesamte Kulturdauer
Hervorragende Winterhärte
Kulturmaßnahmen
Empfohlene Pflanzabstände (je nach Boden und Erziehung) 2,5 - 3,0m x 4,0 - 5,0m
Bei nicht ausreichenden Niederschlägen ist Zusatzbewässerung vorteilhaft
Zur Erhaltung der Fruchtgröße und zur Stimulation des Triebwachstums ist ab dem 3./4. Standjahr ein jährlicher Schnitt notwendig